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3 Tage im Outback

Als wir uns entschlossen hatten Australien zu bereisen, war für uns sofort klar, einen Ausflug ins Outback zum Uluru, auch bekannt unter dem Namen Ayers Rock, muss irgendwie dabei sein. Wir können es nicht genau erklären warum, aber irgendwie strahlt dieser Felsen eine Magie aus, der wir uns nicht enziehen können. Nach einer kurzen Recherche im Internet und dank der Hilfe unserer Freunde Lina und Fred von onboard4theworld.ch sind wir auf The Rock Tour gestossen. Dieser Veranstalter bietet mehrtägige Touren rund um den Ayers Rock und den Nationalparks in der Umgebung an. Was uns bei der Beschreibung besonders gut gefiel war, dass ausschliesslich im Freien unter dem Sternenhimmel übernachtet wird. Hört sich nach einem echt spannenden Abenteuer an, nicht wahr?


1. Tag im Outback Von Sydney her kommend, sind wir um 13:00 Uhr mit dem Flugzeug beim kleinen Ayers Rock Airport gelandet. Wie vereinbart sind wir am Flughafen abgeholt worden. Zusammen mit ein paar anderen Teilnehmer stiegen wir in den Bus und fuhren gleich los zum Ayers Rock Nationalpark. Dort warteten bereits einige andere Teilnehmer und unser Guide, Andrew, stellte sich uns vor. Andrew erklärte, weshalb der Uluru für die Aborigines nicht bloss ein grosser roter Felsen ist, sondern eine zentrale Rolle im Leben in der Wüste spielte. Denn der Uluru spendet Wasser. Kaum vorstellbar, doch der Felsen, bestehend aus Sandstein, befördert Wasser an die Oberfläche und dieses fliesst dann hinunter, wo sich das Wasser schlussendlich in grossen Löchern ansammelt. Zudem nutzten die Aborigines den Uluru auch als Unterschlupf. Während die Frauen Holz für das Feuer sammelten, gingen die Männer auf die Jagd nach Nahrung. Bedingt durch die harten Umstände in der Wüste, waren die Aborigines dazu genötigt, ein Leben als Nomaden zu führen und deshalb hatten sie auch keine Zeit für Bildung so wie wir es kennen. Es existiert keine geschriebene Sprache. Die Aborigines nutzten deshalb Wandmalereien um den anderen Mitteilungen zu hinterlassen, wie etwa wo sich das nächste Wasserloch befindet oder wo gejagt wurde. Geschichten wurde in Form von Gesängen weitergegeben, da man sich Informationen in Verbindung mit einer Melodie besser merken konnte. Interessant waren aber auch die Erklärungen zur Natur. Eigentlich wird der Ort dem Namen "das Rote Zentrum" nicht ganz gerecht. Denn hier gedeihen eine Menge Pflanzen und Bäume und es leben hier auch viele verschiedene Tiere. Im Laufe der Jahrmillionen hat der Wind das Land rund um den Uluru abgetragen, doch der Uluru selber wächst immer mehr, sodass er in etwa 15 Millionen Jahren doppelt so gross sein wird. Da es seit über zwei Monaten nicht mehr regnete, färbte sich das Steppengras etwas gelblich und stellte zum rotfarbenen Sand einen wunderschönen Kontrast dar. Zurück zu uns, nach den ausführlichen Informationen konnten wir selbständig um den Uluru herum wandern. Wir trafen uns alle wieder beim Aufstieg auf den Felsen. Der Aufstieg war jedoch gesperrt, da es ziemlich heftig windete und daher zu gefährlich war. Grundsätzlich gibt es kein gesetzliches Verbot der Besteigung, doch die Aborigines bitten die Leute es nicht zu tun, da für Sie der Felsen heilig ist. Die Erklärung warum man es sowieso nicht tun sollte gab uns unser Guide Andrew. Besteigt man den Felsen, gibt man den Ureinwohnern quasi zu verstehen, dass man auf über 35'000 Jahre Kultur pfeift und die eigenen Bedürfnisse voranstellt. Betritt man ein fremdes Haus und wird gebeten vorher die Schuhe auszuziehen, dann betreten wir das Haus ja auch nicht mit den Schuhen. Langsam wurde es Zeit für das Abendessen. Wir fuhren zum Sundown Viewpoint und kochten zusammen das Abendessen. Es gab Nudeln mit Gemüse und Hühnchen. Während dem Essen konnten wir zusehen, wie der Uluru langsam durch die Nacht verschluckt wurde. Mit dem Untergang der Sonne wurde es auch merklich kühler. Wir fuhren weiter zu unserem Camp für die erste Nacht unter freiem Himmel. Wir sammelten Holz, machten ein grosses Feuer und breiteten unsere Schlafsäcke rund um das Feuer aus. Bevor wir uns schlafen legten, stellten wir uns gegenseitig nochmals richtig vor und erzählten uns lustige oder verrückte Reisegeschichten. Wir krochen tief in unsere warmen Schlafsäcke, den der Wind blies eiskalt über unsere Köpfe. Wir horchten in die Natur, nichts war zu hören ausser das Pfeifen des Windes. Einfach unbeschreiblich!

2. Tag im Outback Es war 05:30 Uhr, Zeit zum Aufstehen, denn bereits eine Halbestunde später ging es wieder weiter. Dieses mal fuhren wir zum Sunset Viewpoint, wo wir zusammen frühstückten und den Sonnenaufgang über dem Uluru beiwohnen konnten. Wie schon am Abend zuvor verdeckten die Wolken leider die Sonne etwas. Aber auf einmal färbte sich der Himmel über dem Uluru für kurze Zeit in ein wunderschönes rot und da war sie wieder diese Magie. Wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren zum Kata Tjuta Nationalpark. Kata Tjuta heisst übersetzt "viele Köpfe" (Kata = Kopf / Tjuta = viele). Genau wie der Uluru sind auch die Kata Tjuda vor circa 550 Millionen Jahre entstanden und genau wie der Uluru sind auch die Kata Tjuda den Aborigines heilig. Wir stiegen aus und wanderten durch das sogenannte Valley of the Winds. Ja, auch dieser Name kommt nicht von irgendwoher, denn der Wind blies sehr stark. Wir wanderten den fast 7,5 Kilometer langen Pfad entlang durch spektakuläre Wüstenlandschaften und Aussichtspunkten und wieder zurück. Unterwegs Richtung Kings Creek legten wir einen kurzen halt beim Kata Tjuda Sand Dune Walk ein, von wo man nochmals einen wunderschönen Ausblick auf die Kata Tjuda hat und beim Mount Conner Lookout, von wo man wahlweise zum Mount Conner oder zu den Salt Lakes blickt. Anschliessend gab es in Curtin Springs Lunch, wir rollten uns Wraps aus frischem Salat, Mais, Randen, Tomaten, Hähnchen, Thunfisch und Käse, bevor wir nochmals einige Stunden im Bus verbrachten bis wir schliesslich in Kings Creek ankamen, unser Camp für die zweite Nacht. Wieder sammelten wir Holz, viel Holz, denn die Temperaturen fallen diese Nacht gegen den Gefrierpunkt, also brauchten wir ein grosses Feuer um uns warm zu halten. Solange es noch hell war, bereiteten wir das Abendessen vor. Über dem Feuer kochten wir Chili con carne mit Reis und Gemüse, was ausgezeichnet schmeckte. Danach vertrieben wir uns die Zeit noch ein bisschen mit Lagerfeuerspielchen (Johnny whoop). Diesmal war der Himmel sternenklar, keine Wolke und wieder hörten wir ausser dem Wind nichts, nur Stille.

3. Tag im Outback Um 06:00 Uhr standen wir auf, packten unsere Sachen zusammen und fuhren wieder los. Eine halbe Stunde später kamen wir beim Kings Canyon im Watarrka Nationalpark an. Der Canyon besteht aus imposanten, teilweise über 100 Meter hohen Felswänden, deren Farben von Rot und Gelb bis Weiß reichen. Durch die Felsschlucht zieht sich der temporär wasserführende Kings Creek, der an seinem Ende ein immer feuchtes Wasserloch formt. Dieses Billabong ist beinahe komplett von hohen Felswänden umgeben, die Schatten spenden und so ein Mikroklima schaffen, in dem viele grüne Pflanzen wachsen und ihm so den Namen Garden of Eden verschafften. Der Canyon ist von einem Plateau umgeben, das von Domes und anderen interessanten Felsformationen geprägt ist. Wir wanderten in etwa 3 Stunden dem 6 Kilometer langem Kings Canyon Rim Walk entlang und überquerten den Canyon in der Hälfte über eine Holzbrücke. Nachdem wir den Kings Canyon besichtigt hatten, stand uns eine lange Fahrt nach Alice Springs bevor.

Alice Springs In Alice Springs kamen wir für zwei Nächte im Jump Inn Hostel unter. Alice Springs ist ein kleine Städtchen irgendwo im Outback. Obwohl es unscheinbar aussehen mag, ist es doch von hoher Wichtigkeit, denn hier führt die einzige Strasse von Darwin nach Adelaide also von Norden nach Süden durch und für viele Reisende ist es der Start- oder Schlusspunkt einer Tour durch das Outback. Für uns bedeutete es der Schlusspunkt einer fantastischen Tour, welche unsere Erwartungen sogar übertroffen hatten.



The Rock Tour - a little video story

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