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Ella, Safari und entspannte Tage unter Palmen

Zu den absoluten Highlights einer Sri Lanka Reise gehört mit Sicherheit die Zugfahrt von Kandy nach Ella. Warum? Weil der Bummelzug in einem gemächlichen Tempo sich durch unzählige Kurven vorbei an Teeplantagen in die Höhe schlängelt. Die Kulisse die sich bietet ist einfach traumhaft. Als wir noch in Kandy waren, wollten wir Zug Tickets für den nächsten Tag kaufen. Leider waren die reservierten Sitzplätze aber bereits ausverkauft. Reservationen sind erst für die darauffolgende Woche wieder erhältlich. Solange konnten und wollten wir nicht warten, deshalb haben wir dann normale Tickets für die 2. Klasse gekauft. Wir standen früh auf und waren ca. 2h vor Abfahrt bereits am Bahnhof. Zu dieser Zeit hatte es erst ein paar wenige Reisende, welche auf den gleichen Zug warteten. Jedoch füllte sich der Bahnhof von Minute zu Minute und es wurde immer voller. Wir konnten uns kaum vorstellen, dass alle diese Leute Platz finden würden. Beim Einstieg hiess es deshalb, schnell sein und anderen ausnahmsweise mal nicht den Vortritt zu lassen. Wir fanden schliesslich einen Platz im Gang zwischen den Türen für den Ein- bzw. Ausstieg. Glück gehabt, viele andere Wartende gingen leer aus und mussten zwei Stunden lang warten bis der nächste von drei Zügen abfährt. Neben uns gesellte sich ein junges Pärchen aus der Schweiz und wie sich im Gespräch herausstellte, waren sie ebenfalls auf einer Weltreise. Im Gegensatz zu uns stiegen sie aber in Hatton bereits wieder aus, denn sie wollten unbedingt den Aufstieg zum Adam's Peak machen. Das verschaffte uns ein wenig Platz und wir waren nun sehr nah an der Türe. Insgeheim sind das wohl die besten Plätze die man haben kann, denn in welchem Zug kann man sich schon vor die Türe setzen und dabei die Beine herausstrecken? Die Fahrt dauerte rund 8 Stunden und die Zeit verstrich mit interessanten Gesprächen, lesen und dem Geniessen der wunderbaren Landschaft

















Ella

Ella ist ein kleiner touristischer Ort im Hochland von Sri Lanka. Man kann hier jedoch sehr schöne Wanderungen unternehmen und durch die höher gelegene Lage wird es auch nicht ganz so heiss wie im Rest des Landes. Vor allem in der Nacht wird es ziemlich kühl und das Thermometer fällt regelmässig unter 12 Grad Celsius. In Ella verbrachten wir 3 Nächte im Hotel Sun Top Inn, welches wir sehr empfehlen können. Am ersten Tag unternahmen wir eine Wanderung zum kleinen Bruder des Adam's Peak, dem Little Adam's Peak. Der Aufstieg ist nicht sehr anstrengend und sehr gut zu bewältigen. Die Aussicht auf das umliegende Land war aber grandios. Auf dem Rückweg sahen wir einen Wegweiser mit der Aufschrift "Nine Arch Bridge". Nichtwissend was uns erwartet, folgten wir dem Wegweiser. Gefunden haben wir eine sehr schöne Brücke, welche von den Briten erbaut wurde während der Kolonialzeit. Diese Brücke ist ein sehr schönes Fotomotiv und alles Leute warteten darauf, bis der Zug aus dem Tunnel herauskam und die Brücke überquerte. Natürlich liessen wir uns es nicht nehmen, auf den Gleisen ein Stückweit zu Fuss zu gehen.

Am zweiten Tag in Ella nutzen wir die Gelegenheit, einer Teeplantage resp. deren Fabrik zu machen. Wir besichtigten die Newburgh Green Tea Factory, die zur bekannten Finlays gehört. Diese Fabrik produziert, wie es der Name schon sagt, Grüntee. Im Gegensatz zum Schwarztee wird der Grüntee nicht fermentiert und ist deshalb etwas einfacher in der Produktion. Nach der Führung gab es eine kleine Degustation der verschiedenen Teesorten. Bezahlt haben wir je LKR 500 (CHF 3.15). Den Nachmittag verbrachten wir wieder einmal damit, mit der Planung der weiteren Reise.


Yala Nationalpark

In Sri Lanka gibt es einige Nationalparks. Der bekannteste und deshalb auch wohl der touristischste ist der Yala Nationalpark. Der Grund liegt auf der Hand, hier Leben ca. 60 Leoparden und die Chance einen Leoparden zu sehen ist deshalb nirgendwo grösser. Nebst den Leoparden bietet der Yala Nationalpark auch vielen anderen Tieren ein Zuhause wie zum Beispiel den Elefanten, Büffeln, Waranen, Mungos, vielen verschiedenen Vogelarten. Am einfachsten kommt man von Tissamahara zum Nationalpark. Im Lonely Planet haben wir vom Traveller's Home gelesen und für zwei Nächte da gebucht. Insgesamt waren wir zu fünft. Nebst uns sass ein Japaner im Bus und einmal mehr ein Pärchen aus der Schweiz, um genauer zu sein aus Genf. Lina und Fréd befinden sich seit dem 31. Dezember 2017 auf Weltreise. Ja es scheint so, als Schweizer gerne länger auf Reisen sind. Los ging es Richtung Yala. Der Fahrer hatte es sehr eilig und überholte ständig andere Jeeps. Als wir dann vor dem Eingang angekommen sind mussten wir zwar noch rund eine Stunde warten, denn der Einlass ist erst ab 06:00 Uhr, doch der Fahrer verkündete stolz, wir seien Nummer 5, welche in den Park eingelassen werden. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht für was das gut sein sollte. Nachdem wir reingelassen wurden, ging es mit der Hetzjagd weiter. Wir konnten praktisch nichts sehen und zeitweise hatten wir Angst, dass der Fahrer die Tiere überfährt. So machte es definitiv keinen Spass, denn die Tiere erschreckten sich alle und sprangen sofort weg ins Gebüsch. Wir haben den Fahrer darauf angesprochen und er begründete es so, dass er uns den Leoparden zeigen wollte und deshalb so schnell fuhr. Naja er fuhr dann etwas langsamer an die Stelle wo er einen Leoparden vermutete, doch da standen bereits 10 andere Jeeps Schlange und man sah gar nichts aus der Ferne. Wir mussten da sicher eine Viertelstunde warten, aber es tat sich nichts. Deshalb haben wir wieder interveniert und gesagt, er solle doch weiter fahren. Schliesslich gebe es ja auch noch andere interessante Tiere zu sehen. Dann plötzlich hielt er an und stieg aus. Er streckte Lucile ein Handy entgegen und am anderen Ende war der Typ, welcher uns die Safari verkauft hatte. Er wollte wissen was das Problem war uns wir sagten es gäbe kein Problem, nur das wir nichts sehen wenn er weiterhin so über die Wege brettert. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass der Leopard nicht unser Priorität Nummer 1 sei und wir auch gerne etwas anderes sehen möchten und siehe da, es geht doch. Wir sahen auf einmal Elefanten im Gebüsch und viele andere Tiere. Zum Schluss sahen wir ihn dann doch noch kurz, der Leopard! Wir haben dieses Erlebnis mit gemischten Gefühlen erlebt. Einerseits ist es landschaftlich ein sehr schöner Park, andererseits fahren die Jeeps wie verrückt über die Wege ohne Rücksicht so scheint es und vor allem sind es zu viele Fahrzeuge. Sobald ein Tier gesichtet wurde, wird gefunkt und telefoniert und auf einmal ist man umringt von 10-15 weiteren Fahrzeugen (mit laufendem Motor versteht sich). Wir können uns nicht vorstellen, dass das im Sinne der Tiere ist und im Nachhinein würden wir diesen Park nicht mehr besuchen.


Tangalle

Schon lange haben wir uns auf die Strände von Sri Lanka gefreut. Wir nahmen den Bus von Tissa nach Tangalle, die Fahrt dauerte ca. 2h und gezahlt haben wir LKR 150 (CHF 0.95) pro Person. Wir haben im Frangipani Beach Villa eingecheckt. Die Unterkunft liegt direkt am Strand und am schönen indischen Ozean. Tagsüber hört man Reggae aus den Lautsprechern während man am Strand liegt und am Abend kann man herrlich in der Hängematte schaukeln und dem rauschen der Wellen zuhören. Einfach herrlich. Doch das ist natürlich nicht alles. Nebenan haben Fischer ihr Netz ausgeworfen und waren gerade daran, das Netz wieder einzuholen. Remo wurde dazu gerufen um zu helfen, was er auch gleich tat. Ein wenig später kam auch Lucile dazu. Zusammen mit den Fischern gelang es uns dann das Netz einzuholen. Es ist wirklich eine sehr strenge Angelegenheit, vor allem wenn man bedenkt, dass die Fischer dafür ca. LKR 3000 verdienen, was rund 20 Franken entspricht. Sie machen das jeden Tag dreimal. Ganz unverhofft wurden wir dann zum Dank von der Familie auf ein Nachtessen eingeladen. Der Fischer heisst Damil und ist 22-jährig. Gelernt hat er das Fischerhandwerk von seinem verstorbenen Vater. Er hat einen älteren Bruder, welcher sich neu als Betreiber eines Restaurants versucht. Auch Damil wird da später einsteigen. Wir hoffen sehr, das Ihnen der Einstieg in Anbetracht der grossen Konkurrenz hier gelingen wird. Die Mutter kochte für uns Reis mit Curry, Gemüse, frischgefangene Garnelen, Calamari und Barrakuda. Es war sehr lecker und insgesamt eine tolle Erfahrung!




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